Basics im Bogensport

Release

Das Release ist die Auslösehilfe beim Compoundbogenschiessen. Durch das hohe Zuggewicht und den spitzen Sehnenwinkel ist es fast unmöglich einen Compoundbogen mit den Fingern zu schiessen. Die Auslösehilfen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Unter anderem als Handgelenkrelease. Hierbei wird eine Schlaufe um das Handgelenk gelegt. An dieser Schlaufe ist der Mechanismus des Releases befestigt. Der Vorteil hierbei ist folgender. Das gesamte Zuggewicht des Bogens lastet auf dem Handgelenk und nicht auf den Fingern. Somit kann die Hand beim Schuss entspannt sein. Des Weiteren gibt es sogenannte Handgehaltene Release. Diese sind meist vollständig aus Metall und werden ausschließlich von den Fingern gehalten. Diese sind im kompetitiven Einsatz deutlich verbreiteter. Der Vorteil des Handgehaltenen Release ist, dass man es nach der Passe weglegen kann. Gerade bei heißen Temperaturen ist das deutlich angenehmer als während des gesamten Wettkampfes eine Stoffschlaufe um das Handgelenk gebunden zu haben.

Man unterscheidet das Release auch nach verschiedenen Auslösemechanismen. Hierbei gibt es im Wesentlichen 3 verschiedene Arten.

1.         Trigger Release (Löst auf Knopfdruck aus.)

2.         Hinge Release (Löst auf Änderung des Winkels aus.)

3.         Resistance activated Release (Löst bei Erhöhung des Zuggewichts aus)

Zu 1. Trigger Release

Trigger Release sind sehr bekannt. Man spannt den Mechanismus mit einem Knopf vor. Dann wird das Release in das Loop am Bogen gehängt. Bei einigen Release passiert das Vorspannen und das Einhängen in das Loop im selben Schritt. Dies ist zum Beispiel bei dem T.R.U. Ball Blade Pro der Fall. Nachdem das Release eingehängt wurde, kann der Bogen ausgezogen werden. Hierbei darf der Auslöser nicht betätigt werden. Ansonsten kann sich der Schuss vorzeitig lösen und man kann sich dabei verletzen. Außerdem fliegt der Pfeil unkontrolliert durch die Luft. Wenn die Zughand an das Gesicht gelegt wird und die Ankerposition eingenommen, sollten man das Visier Richtung Zielscheibe bewegen. Nun kann der Finger an den Auslöser gelegt werden. Ab jetzt beginnt der eigentliche Zielprozess. Hierbei versucht man die Mitte der Zielscheibe anzupeilen, gleichzeitig wird der Druck auf dem Auslöser erhöht. Im besten Falle und mit einiger Übung löst sich der Schuss genau dann, wenn das Visier mittig in der Zielscheibe sitzt. Das kontinuierliche Erhöhen des Auslöserdrucks kann über verschiedene Wege erreicht werden. Der Bekannteste ist dabei, bewusst die Kraft auf dem Finger zu erhöhen. Außerdem kann man mithilfe der Rückenspannung den Zug in der Hand erhöhen und animiert somit die Finger zum stetigen Erhöhen der Kraft. Damit erwirkt man ein sehr ruhigen „unbewussten“ Auslösevorgang. Andere Methoden wie beispielsweise, den Bogenarm während des Zielvorgangs zu strecken funktionieren aber ebenfalls. Welcher Prozess hierbei für den Schützen am besten funktioniert kann man nicht pauschalisieren, sondern muss erprobt werden.

Zu 2. Hinge Release

Ein Hinge Release beinhaltet meist einfachere Technik. Meist wird ein Halbmond verwendet, auf diesem läuft der Haken. Sobald der Haken, die Stelle am Halbmond erreicht, welcher eine Aussparung enthält, löst sich der Schuss. Hierbei gibt es verschiedene Ausführungen des Halbmondes. Beispielsweise mit einem Klick kurz bevor der Schuss kommt. Die Länge des Weges nach dem Klick bis zum Schuss kann dabei je nach Hersteller und verwendetem Halbmond variieren. T.R.U. Ball bietet für einige Hinge Release drei verschieden lange Klicks an. Es gibt allerdings auch Halbmonde die keinen Klick haben. Der Lösevorgang eines Hinge Release funktioniert wie folgt. Der Haken wird auf dem Halbmond so positioniert, dass er nicht öffnet. Im Anschluss wird das Release in das Loop gehangen und der Bogen ausgezogen. Beim Ausziehen ist darauf zu achten, dass mehr Druck auf dem Daumen und Zeigefinger als auf den restlichen Fingern liegt. Somit stellt man sicher, dass ein auslösen während des Ausziehvorgangs verhindert wird. Im Anschluss wird die Ankerposition eingenommen und der Zielvorgang wird eingeleitet. Wenn sich das Visier auf der Zielscheibe befindet, kann der Daumen von der Sicherung genommen und der Schuss eingeleitet werden. Der Auslöseprozess kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die gängigste Methode ist eine kontinuierliche Erhöhung der Rückenspannung. Dadurch ändert sich der Winkel des Schulterblattes und des Ellenbogens. Somit rotiert auch das Release und es gelangt in die Abschussposition. Der Schuss löst sich „unbewusst“ Andere Methoden sind beispielsweise ein Bewusstes anspannen des Ring- oder Kleinen Fingers. Ebenfalls möglich ist ein Einrollen des kleinen Fingers. Dadurch rotiert das Release in der Hand und wird ebenfalls ausgelöst. Entscheidend bei allen Methoden ist die richtige Einstellung des Release. Diese muss ausprobiert werden. Im besten Falle ist ab der Ankerposition nur wenig „Weg“ des Halbmondes zurückzulegen, bis sicher der Schuss löst.

Zu 3. Resistance activated Release

Bei Resistance activated Release wird das Auslösen durch einfache Erhöhung des Zuggewichtes erreicht. Diese Release haben ein Auslösegewicht, welches man einstellen kann. Dieses sollte etwas höher sein als das Haltegewicht des Tals beim Compound Bogen. Darüber hinaus gibt es eine Sicherung, die während des Ausziehens des Bogens betätigt werden muss, damit das Release nicht vorzeitig auslöst. Ein Auslösevorgang sieht folgendermaßen aus. Das Release wird im Loop eingehängt und vorgespannt. Beim Ausziehen muss die Sicherung betätigt werden. Nach Erreichen der Ankerposition kann das Visier auf der Zielscheibe ausgerichtet werden. Dann wird die Sicherung gelöst und der Abschuss kann eingeleitet werden. Das erreicht man durch Erhöhung der Rückenspannung. Hierbei zieht man das Release langsam an die Wand des Bogens. Dort erhöht sich die Zugkraft und das Release löst den Abschuss aus.